Doha-Runde

Als Doha-Runde oder auch Doha-Entwicklungsagenda (englisch Doha Development Agenda, DDA) wird ein Paket von Aufträgen bezeichnet, die die Wirtschafts- und Handelsminister der WTO-Mitgliedstaaten 2001 auf ihrer vierten Konferenz in Doha bearbeiten und bis 2005 abschließen sollten. Das Arbeitsprogramm umfasste sowohl formelle Verhandlungen wie auch Aufträge zur Analyse spezieller Einzelthemen.

Zu einem Verhandlungsabschluss kam es aber aufgrund unterschiedlicher Ansichten der WTO-Mitglieder bisher nicht. Nachdem die Ministerkonferenz in Cancún 2003 keine Annäherung gebracht hatte, wurden die Verhandlungen unterbrochen und zunächst im Juli 2004 wieder aufgenommen. Ende Juli 2006 wurden die Verhandlungen auf Vorschlag von WTO-Generaldirektor Pascal Lamy suspendiert, da sich die Verhandlungspartner nicht über die Liberalisierung des Agrarhandels verständigen konnten. Die im Februar 2007 erneut aufgenommenen Verhandlungen scheiterten. Auch der vierte Anlauf im Juli 2008 scheiterte nach einer Einigung in 18 von 20 Verhandlungspunkten an unvereinbaren Positionen bei einem verbleibenden Punkt der Agrarpolitik.[1] Weltweit bedauerten Regierungs- und Wirtschaftsvertreter das Scheitern der Verhandlungen. Die WTO-Staaten hatten sich von einer Einigung in dieser Welthandelsrunde ein um bis zu 100 Milliarden US-Dollar höheres Welthandelsvolumen versprochen, von denen größtenteils die Entwicklungsländer profitieren würden.

Angesichts der weltweiten Finanzkrise wurde vom Weltfinanzgipfel im November 2008 in Washington die beschleunigte Wiederaufnahme der Welthandelsgespräche beschlossen.[2] Dies wurde vom kurz darauf stattfindenden APEC-Gipfel unterstützt.[3]

2016 galt der Versuch als gescheitert.[4]

  1. WTO NEWS — DDA JULY 2008 PACKAGE: SUMMARY 29 JULY. In: WTO. 29. Juli 2008, abgerufen am 4. September 2008 (englisch).
  2. G20-Auftrag löst bei der WTO Hektik aus Handelsblatt, 19. November 2008
  3. Prinzip Hoffnung beim APEC-Gipfel, Deutsche Welle, 23. November 2008
  4. Gastbeitrag von Harold James: Internationales Handelssystem: Anti-Globalisierung bedeutet Kontrollen und Vergeltung. In: sueddeutsche.de. 26. August 2016, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 15. September 2016]).

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